Sich an-treiben lassen

Es ist mühsam aus dem Bett zu kommen.
Als wäre ich an meiner Matratze fest geklebt.
Ich liege lange noch wach und lasse den Gedanken freien Lauf.
Die Überlegung ist da, ob das nicht schon wieder eher Grübeln ist.
Aber ich kann ja entscheiden welche Gedanken ich denken möchte, und welche nicht.
Die Angst liegt neben mir.
Sie lauert. Sie blinzelt mich höhnisch an und bleibt erst einmal still.
Mir fehlt ein Grund zum Aufstehen.
Ich suche.
Aber ich finde nichts.
Ich versuche das zu akzeptieren. Es fühlt sich leer an.
Es ist ein leerer Raum. Eigentlich wieder nur eine Tatsache.
Einen leeren Raum kann man füllen. Wenn man möchte. Oder ihn annehmen und somit erst einmal da sein lassen.
Es ist die suche nach Produktivität. Nach Aktionismus. Weil nur dieser mir in den letzten Jahren einen Sinn gegeben hat.
Bestätigung im Außen.
Tägliche neue Suche nach Anerkennung und damit nach Bestätigung, also nach Liebe.
Nur wenn ich etwas er-schaffe, bin und fühle ich mich wertvoll. 
Erst einmal unabhängig davon ob das im Außen überhaupt gesehen und honoriert wird. Wird es nicht gesehen, fallen mir weitere Dinge ein, die ich tun kann um mir etwas zu Beweis- en.
Bis zur Erschöpfung kann ich das.
Aber wieder zurück zu Heute.
Nach einer Stunde treibt mich dann doch eine Kraft aus dem Bett. Und wenn es im Moment auch nur das schlechte Gewissen ist, meinen Tag zu verplempern.
Ich mache es einfach. Begebe mich mit meinem ganzen Selbstmitleid,wie ferngesteuert (durch das Leben selbst), ins Bad, unter die Dusche und auf mein Kissen. Heute finde ich nicht wirklich den Zugang zu mir.
Es ist bereits sehr warm. Ein sonniger Tag.
Gleichzeitig drückt die Hitze auf mein Gemüt und meinen müden Körper. Der Kreislauf. Und schon meldet sich der Affe zu Wort.
…Wie immer ungefragt.
Ich mache uns beiden einen Kaffee, rufe meine Tochter zum Frühstück und schaue den Bäumen zu, wie sie sich vom Wind bewegen lassen. Ich wünsche mir die gleiche Leichtigkeit und Flexibiliät. Mich einfach vom Leben bewegen zu lassen. Ohne mich dagegen zu sträuben und ohne immer nach dem Sinn zu suchen.